Ein „normaler“ Büroalltag im Office ist für die meisten Angestellten kaum noch vorstellbar. Diese Entwicklung akzeptieren inzwischen auch viele Arbeitgeber:innen – und manche erkennen darin sogar die Vorteile. Denn es zeigt sich, dass immer mehr Unternehmen auf New Work und Corporate Benefits setzen.
Mitarbeiter:innen haben so einerseits die Möglichkeit, ihre Arbeit flexibel, vom Büro oder von woanders aus, zu erledigen. Andererseits können sie zwischen verschiedenen individuellen Zusatzleistungen wählen. Unternehmen profitieren so von einer höheren Mitarbeiter:innen-Zufriedenheit, die sich wiederum positiv auf die Employer Brand, die Mitarbeiter:innen-Identifikation mit der Brand sowie die Produktivität auswirken.
Welche Unternehmen bereits Remote oder Hybrid Work erfolgreich umgesetzt haben – und von dieses Vorteile bereits profitieren – erfahren Sie in diesem Beitrag.
Remote Work – die neue Normalität?
Auch nach Ende der durch Covid-19 verordneten gesetzlichen Home-Office-Pflicht wird diese Frage noch immer diskutiert. Anfangs gab es Zweifel, dass die bestehende Produktivität durch das Arbeiten von zu Hause abnehmen würde. Doch eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey anlässlich der #futurework22, dem Festival zur Zukunft der Arbeit von Microsoft Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), hat ergeben: Weniger als 25 Prozent aller Befragten beurteilen hybride Arbeitsstrukturen negativ. Die überwiegende Mehrheit aller Menschen in Deutschland wissen somit die Möglichkeit, von zu Hause, der Bahn oder einem anderen Ort der Welt zu arbeiten, sehr zu schätzen. Und auch im Kontext der Produktivität zeigt die Studie positive Auswirkungen für Unternehmen: Denn viele Teilnehmer:innen gaben an, dass sich für sie Home und Hybrid Work sogar produktiver anfühlt – und ihnen gleichzeitig mehr Flexibilität schenkt. Deshalb setzen immer mehr moderne Unternehmen auf flexible Arbeitsmodelle. Aber natürlich wirkt sich der Wandel hin zu New-Work-Modellen nicht nur auf die Mitarbeiter:innen individuell, sondern auch auf die Unternehmenskultur und die Zusammenarbeit innerhalb eines Teams aus. Ob die Etablierung eines flexiblen Arbeitsmodells gelingt und die Arbeitsleistung sowie Zufriedenheit aller Teammitglieder konstant hält oder sich sogar steigert, liegt jedoch vor allem in der Verantwortung der Unternehmen. Doch unabhängig davon stellt sie definitiv eine Chance dar, als Arbeitgeber:in an Attraktivität für neue Bewerber:innen zu gewinnen und durch das geschenkte Vertrauen und die gewonnene Flexibilität die Mitarbeiter:innenbindung zu stärken.
Welche Unternehmen bereits mit gutem Beispiel vorangehen und flexible New-Work-Modelle erfolgreich umsetzen und vor allem, wie sie dies schaffen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Bosch, SAP, Adidas, Spotify und Co.: Diese Unternehmen setzen auf Hybrid oder Remote Work
Hybrid Work umfasst mittlerweile nicht mehr nur die Option des Arbeitens im Büro oder von zu Hause aus. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeiter:innen sogar die Freiheit, auch außerhalb Deutschlands zu arbeiten und sind damit hinsichtlich der Zufriedenheit ihrer Angestellten oft sehr gut aufgestellt. In diesem Kontext hat Focus online im September einen Artikel mit folgenden Zahlen veröffentlicht:
- Bei Bosch dürfen Angestellte bis zu 54 Tage im Jahr außerhalb von Deutschland arbeiten.
- Der Pharmakonzern Merck bietet seinen Mitarbeiter:innen sogar 60 Tage für die Arbeit aus einem Urlaubsort.
- Bei der Continental darf man 40 Tage von „überall“ arbeiten.
- SAP stellt 30 Tage zur freien Verfügung für die Wahl eines Arbeitsortes außerhalb Deutschlands.
- Bei Adidas sind es immerhin zehn Tage im Jahr für alle Mitarbeiter:innen, an denen nicht zwingend in Deutschland gearbeitet werden muss.
Der Audio-Streaming-Dienst Spotify beschreibt darüber hinaus ganz passend „work isn´t somewhere you go, it’s something you do“ und bietet den Angestellten im Rahmen eines New-Work-Konzepts das Arbeiten standardmäßig von überall an. Die Mitarbeiter:innen von Spotify sollen unbegrenzt dort arbeiten dürfen, wo sie am besten arbeiten können.
Selbstverständlich muss die Implementierung einer New-Work-Struktur gut organisiert sein. Die erfolgreiche Umsetzung hybrider Arbeitsstrukturen liegt wie bereits erwähnt vor allem in der Verantwortung der Unternehmen. Während zum Beispiel Bosch, Adidas oder SAP die Tage, an denen es erlaubt ist, von woanders zu arbeiten, limitieren, wird bei Spotify darauf geachtet, dass die unterschiedlichen Teammitglieder zumindest immer in der gleichen Region beziehungsweise Zeitzone arbeiten, um Kommunikationsschwierigkeiten und Verzögerungen zu verhindern.
Auch das Onlineportal für die Vermietung und Buchung von Unterkünften Airbnb bietet seinen Mitarbeiter:innen ein Remote-Work-Modell und stellt dahingehend folgende Leitlinien auf:
- Angestellte dürfen jederzeit von zu Hause aus oder im Büro arbeiten.
- Man kann problemlos innerhalb des Landes, in dem man angestellt ist, umziehen.
- Mitarbeiter:innen haben prinzipiell die Flexibilität, zu reisen und von überall aus zu arbeiten.
- Regelmäßige Versammlungen und Mitarbeiter:innen-Events sorgen dafür, dass Angestellte den persönlichen Kontakt nicht verlieren und der soziale Zusammenhalt sowie die Unternehmensidentifikation gestärkt werden.
- Es wird eine hochgradig koordinierte Zusammenarbeit der einzelnen Angestellten erwartet.
Insgesamt sind die genannten Unternehmen davon überzeugt, durch Hybrid oder Remote Work die beste Umgebung für Produktivität und erfüllendes Arbeiten zu bieten – und bei den meisten Angestellten und potenziell neuen Talenten kommt dies sehr gut an.
Positive Effekte von Remote-Work-Modellen auf die Mitarbeiter:innenbindung und Employer Brand
Durch Mitarbeiter:innen-Angebote gemäß dem „Work from everywhere“-Prinzip steigt die allgemeine Zufriedenheit und oft auch die Produktivität innerhalb des Unternehmens. Außerdem ermöglicht Remote Work eine ortsunabhängige Zusammenstellung von Teams und kann so auf die heutzutage oft geforderte Diversität einzahlen. Konkret erhöht das die Chance für eine bessere Performance der Angestellten, mehr Spaß und Zufriedenheit bei der Arbeit und trägt maßgeblich zu einer stärkeren Mitarbeiter:innenbindung bei. Zudem unterstützen flexible Arbeitsstrukturen Unternehmen darin, passende Talente weltweit rekrutieren zu können, sodass diese aufgrund der höheren Auswahl auch mehr Wert auf Skills und Eignung von potenziellen Mitarbeiter:innen legen können.
Weiterhin ist Remote Work für viele Bewerber:innen nicht nur wünschenswert, sondern oft die Voraussetzung für einen Jobwechsel. Die Implementierung eines hybriden Arbeitsmodells beziehungsweise Mitarbeiter:innen-Angebote wie die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, werden zunehmend erwartet.
Letztlich haben Unternehmen, die Corporate Benefits und Hybrid oder Remote Work anbieten, potenziell bessere Chancen, qualifizierte Mitarbeiter:innen zu gewinnen und zu binden. Insbesondere für jüngere Bewerber:innen wird Flexibilität auf der Arbeit und eine gesunde Work-Life-Balance immer wichtiger. Daher suchen sie sich Jobs aus, die zu ihren individuellen Bedürfnissen passen. Moderne Arbeitsstrukturen verschaffen Unternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel und im „War of Talents“ somit bessere Chancen auf die besseren Talente.
Damit ein New-Work-Modell erfolgreich funktionieren kann und auf alle Beteiligten motivierend wirkt, sollte die Etablierung gut organisiert sein und sich im Rahmen dieser kontinuierlich an vorher festgelegten Leitlinien orientiert werden.
Benefits verschaffen Unternehmen einen Konkurrenzvorteil – vor allem in Anbetracht des derzeitigen Personalmangels
Eine Möglichkeit, um Unterstützung für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unter Beweis zu stellen, bietet neben Hybrid und Remote Work ebenso das Angebot attraktiver und flexibler Benefits.
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